Spitzbergen - 2. Tag - Bootstour

23. September 2021

...mit dem Katamaran zur russischen Mienenstadt

20. September 2021

Früh ging der Bus und wir wurden zum Katamaran der Hurtigruten gebracht. Unsere Reiseleitung war eine italienische Walforscherin - es ging gut los. Ein paar russische Touristen waren mit an Board - sie wollten in der Stadt eine Nacht bleiben. Amelie ging es nach ein paar Metern bereits nicht ganz so gut, obwohl der Wellengang nicht hoch war. Die Chance vom Boot aus Eisbären oder Wale zu sehen war groß.

Es war interessant, denn oben konnte man durch eine Glaskuppel den Kapitän bei seiner Arbeit zusehen. Ich bin dann mit den Kindern unter Deck gegangen, es war viel Spielzeug und Malzeug an Board. Die Kinder waren somit erstmal beschäftigt. Der Guide hat sich mit uns gut unterhalten, als ich den Funkspruch vom Kapitän mitbekommen haben: "... we are having an issue with the engine....". Ok, die Motoren sind erstmal ausgegangen und wir sind auf dem Meer getrieben. Erstmal alles kein Problem. Nach 20 Minuten war klar, die Maschinen können nicht mehr gestartet werden. Wir müssen zurück in den Hafen.

Das Gute war, dass wir keine Evakuierung des Boots durchführen mussten. Warum?

Auf offener See im arktischen Gewässer gelten andere Vorsichtsmaßnahmen. Alle Passagiere müssen einen Schutzanzug (zur Erhaltung der Körpertemperatur) und eine Rettungsweste anziehen. Bei 3 Kindern und mir selber wäre das durchaus eine längere Geschichte gewesen. Mit dem Notmotor sind wir zurück in den Hafen gefahren. Was machen wir nun mit dem Tag? Wir nahmen den Bus zur Tourist Information und haben uns beraten lassen.

Ok mit Kindern - lasst uns einfach eine Schlittenhund Tour machen. Ein Anbieter wurde uns empfohlen, da die Besitzer selber 5 Kinder haben, schien mir das am besten zu sein. Angerufen, Gebucht und am Nachmittag holt uns dann der Guide ab.... Bis dahin haben wir die Zeit auf Spielplätzen und im Museum verbracht. Im Geländewagen inkl. Anhänger für die Hunde wurden wir im Hostel abgeholt. Perfekt. Die Kinder hatten jetzt schon eine große Freude. Madc (ein dänischer Guide) hatte sofort einen Draht zu den Kindern, obwohl er nicht deutsch spricht. Er hat uns erklärt, dass die Hunde "heiß" aufs Laufen sind und uns nicht beachten werden. Sie wollen jetzt einfach raus und LAUFEN. Ok, dass war wirklich so. Kaum waren die Hunde angeleint, haben sie laut gebellt. Als wollten sie sagen, lass uns endlich los. Wir haben von der Agentur noch Anzüge bekommen, die waren notwendig. Wer weis es nicht? Auf Spitzbergen gibt es viele Minen und der Bergbau ist aktiv zu sehen. Erdbewegungen (spürt man oft), Kohle liegt überall rum ;-),... .

Die Kohlemine war in der Nähe unseres Tracks, somit war die Erde auch schwarz. Im Regen hat sich dadurch ein Schlamm gebildet - war ich froh, dass wir die Anzüge der Agentur hatten :-). Seht selbst....

Madc war super - wir sind eine gute Runde gefahren und hatten viel Freude.

Das Gewehr und seine Pistole haben das Interesse der Kinder geweckt. Er hat ihnen alles gut erklärt und die Kinder haben schnell verstanden, dass es Ernst ist. 


Wenn man sich mit dem Tourismus ein wenig mehr beschäftigt und Gespräche mit den Guides führt, ist es schon eine besonderer Symbiose zwischen Natur und Mensch. Der Eisbär wird von Norwegen geschützt, die Jagd ist somit verboten worden. Das finde ich für Norwegen beachtlich, da wirklich noch viele Tierarten bejagt werden. Ich werde jetzt keine Diskussion zum Thema Walfang beginnen. Nur soviel - ja Wal gab es schon auf einigen Speisekarten zu finden.

Der Eisbär wird nicht aktiv beworben --> Beispiel: "... mit unserer Safari sehen Sie den König des Eis's...". Longyearbyen darf ohne Guide nicht verlassen werden. Jetzt kann man sich bevormundet fühlen, oder es ist einfach nur noch so ein kontrollierter Tourismus möglich. Kontrolliert heißt - man weis genau wer sich wann und wo außerhalb der Stadt bewegt. Ich persönlich finde, dass nur so gesunder Tourismus geht.

Nachdem ich in Alaska kennengelernt habe, was unkontrollierte Jagd und Tourismus in einer Umgebung mit Tundra anrichten kann - geht es leider nicht anders, um Lebensräume zu schützen. Man muss sich vorstellen, die Tundra ist so empfindlich, dass sogar Wege vom 19. Jahrhundert, immer noch nicht zugewachsen sind. So ist es nicht verwunderlich, dass das Fahren mit Fahrzeugen (inkl. Fahrrad und e-Bikes) nur auf den "Straßen" erlaubt ist. Es würde einfach zuviel Natur kaputt gehen. Die Menschen werden unvernünftiger und wollen immer mehr erreichen - obwohl sie ggf. die Kondition nicht haben. Im Juni hat jemand im Longyearbyen gecampt - er hatte Hunde dabei, die einen Bären abschrecken sollten. Der Wind stand wohl schlecht und somit konnte der Bär den Touristen attackieren. Er hat es nicht überlebt. Madc und auch die italienische Guide haben uns erklärt, der Eisbär ist eigentlich schreckhaft und er greift nur an, wenn er eine Chance des Gewinnens sieht. Er will jegliche Verletzungen umgehen, da diese bei den Temperaturen schwer verheilen.

Ist sich der Bär nicht sicher, läuft er lieber weg.

Jetzt zurück zu den Husky's - wir wurden zum Camp gefahren und die Kinder konnten noch mit den Welpen spielen. Wir hatten einen schönen Abend. Ja, die Besitzer haben meinen Rucksack kontrolliert, damit auch wirklich alle Welpen im Camp bleiben. SPPPPPPAAAAASSSSSSSSS :-). Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.....

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